Gerade in Köln auf einem "Water Closet":
Ein Plädoyer für geschlechtsneutrale Spülungen
Es ist eine Zeit angebrochen, in der nicht nur die Kaffeesorten im Büro bunter und vielfältiger geworden sind, sondern auch die Diskussionen um das, was wir sagen, wie wir es sagen und warum wir es vielleicht besser anders sagen sollten.
Gendern – ein Thema, so spaltend wie die Frage, ob die Toilettenbrille nach dem Verrichten der Notdurft oben oder unten sein sollte.
Nun, inmitten dieser wortgewaltigen Schlacht um Binnen-I, Gendersternchen und Unterstrich, ist ein neuer Held aufgestiegen:
das neue WC-Schild in Köln:
WIR LIEBEN GENDERN*
*Nur nicht aufm Klo
prangt es hier stolz an den Türen der stillen Örtchen und schickt uns auf eine Achterbahn der Gefühle.
Was will uns der Autor dieses kleinen, eckigen Stückchen Papiers sagen?
🤔 Vielleicht, dass im Kampf um Gleichstellung und Gerechtigkeit manchmal auch eine Pause eingelegt werden darf.
🤔 Vielleicht, dass es Orte gibt, an denen die Geschlechterdebatte pausieren und die Naturgesetze Vorrang haben darf.
🤔 Oder vielleicht ist es einfach ein subtiler Hinweis darauf, dass manche Dinge – wie die Notwendigkeit, ein Klo zu benutzen – so universell menschlich sind, dass sie keiner weiteren Differenzierung bedürfen.
Ist es also ein Wink mit dem Zaunpfahl, dass wir, während wir uns in der Öffentlichkeit um die korrekte Anwendung geschlechtergerechter Sprache abmühen, in der Privatsphäre unserer Kabinen wieder zu den Wurzeln zurückkehren?
Zu einer Welt, in der es gleichgültig ist, ob man im Stehen oder im Sitzen – oder meinetwegen in der Hocke – sein Geschäft verrichtet?
Dieses Schild erinnert uns mit einem Augenzwinkern daran, dass es in unserem Alltag Momente gibt, in denen wir alle gleich sind – gleich in der Dringlichkeit, gleich in der Erleichterung, gleich in der Hoffnung, dass das Toilettenpapier nicht ausgeht.
Vielleicht ist es auch eine Art humorvolle Kapitulationserklärung, ein Zeichen des Friedens in einer Zeit, in der die Fronten verhärtet scheinen. Ein bisschen so, als würde man inmitten einer hitzigen Debatte über die Klimakrise sagen: "Klar, wir müssen alle unseren Teil beitragen – aber bitte nicht während der Happy Hour."
So oder so, es ist ein Statement – kühn und mit einem Hauch von Rebellion. Und während die einen nun nur kopfschüttelnd vor den Türen stehen und grübeln, ob sie nun lachen oder weinen sollen, wagen andere bereits den Schritt hinein in die Neutralität der Fliesenlandschaft.
In diesem Sinne, liebe Leser, liebe Freunde der Entspannung, liebe Mitmenschen und WC-Benutzer*innen 😂
Möge die Spülung mit uns sein, und mögen unsere Debatten so frisch und erfrischend bleiben wie das Gefühl, das man hat, wenn man nach einem langen Tag endlich die Schuhe auszieht.
Einen wunderschönen ersten Advent 🕯
Mit Zuversicht und Respekt,
Dein Mentor und Coach
💪 Sei bereit, die Welt zu verändern
🥏 Lass Deine Emotionen fliegen
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