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Wir brauchen keine Veränderung! | #11


Lieber Andreas,


„Und Jessy, was macht ihr denn dann beruflich auf der Insel?“

Wohl eine der am häufigsten gestellten Fragen, der letzten Monate. Die Antwort war immer: „Ich weiß es noch nicht genau, erstmal ankommen.“ Das klingt jetzt wie ein schlechter Witz und der ein oder andere sieht einen „naiven Goodbye Deutschland-Auswanderer“ vor seinem geistigen Auge (ohne das abwertend zu meinen). Zumindest ging mir das oft so, wenn ich diese Aussage von anderen Auswanderern gehört habe.

Ich dachte viele Jahre meines Lebens: „man braucht doch einen Plan“, „man kann nicht einfach so in den Tag leben“, „man muss Geld verdienen“ usw.

Naja gut, ganz ohne Plan sind wir jetzt nicht ausgewandert, aber mein Mann weiß wirklich noch nicht, was er hier auf Zypern machen möchte. Für ihn beginnt also ein ganz neuer Abschnitt. Ich bin natürlich weiterhin als Werte und Mindset Mentorin unterwegs. Aber ehrlich gesagt, möchte ich nicht nur online unterwegs sein.

Und mit jedem Tag, den ich mehr auf dieser schönen Insel ankomme, kann ich mir das auch überhaupt nicht vorstellen. Ich fühle mich noch stärker mit der Natur verbunden, als vorher. Ich möchte das Leben mit allen Sinnen genießen. Ausschließlich am Computer arbeiten, kommt für mich nicht in Frage. Es tut mir nicht gut!

Ich behaupte sogar, es tut niemandem gut!



Canva -AI


Wir Menschen sind dafür nicht gemacht. Wenn wundert es da, dass ich nicht unbedingt ein Freund neuer Technologien bin. Vielleicht nicht unbedingt die Haltung, die du von mir, als Millenial, erwartest. Natürlich kann ich einigen Fortschritten und Technologien viel abgewinnen, aber grundsätzlich denke ich, wir brauchen es nicht. Zumindest nicht, in diesem Umfang.

Bin ich jetzt gegen Veränderungen, obwohl ich Veränderungsprozesse begleite? Ein Widerspruch in sich könnte man meinen 🤔.

Dazu gleich mehr ⬇️.


Verbundenheit und Autonomie.

Kommen wir nochmal zu unseren 2 menschlichen Grundbedürfnissen: Verbundenheit und Autonomie.

Die Liebe fehlt. Die Liebe zu uns selbst, zu anderen Menschen, Tieren und der Natur.

Wir sind nicht mehr miteinander verbunden. Weder wir Menschen untereinander, noch zu anderen Lebewesen, dieses wunderschönen Planeten, geschweige denn mit uns selbst. Da uns das meistens nicht bewusst ist, sind auch so wenig Menschen an Veränderung interessiert.

Wir haben verlernt uns selbst zu lieben, weil uns immer und überall signalisiert wird, dass wir ungenügend sind. Fehlende Selbstliebe bedeutet auch geringer Selbstwert. Wir messen uns selbst keinen hohen Wert bei und können damit auch andere nicht ausreichend wertschätzen. In dem wir Dinge zu uns selbst sagen, wie „Ich bin nicht gut genug/ nicht schön genug“ machen wir uns selbst zum Objekt.

Wir können nicht einfach „SEIN“. Es wäre schön, wenn wir wieder lernen uns selbst und andere wirklich zu lieben und wertzuschätzen.

Hinzu kommt fehlende Stärke und fehlende Resilienz. Wir sind den Herausforderungen unserer Zeit nicht gewachsen. Die neuen Technologien und das Wissen wachsen stark an – unser Gehirn hängt hinterher. Dennoch versuchen wir alles, um mitzuhalten. Künstliche Intelligenz (KI) ist nicht nur ein fehlgeleiteter Begriff, sie wird auch dazu führen, dass sich unsere Nervenbahnen verändern werden.


Künstliche Intelligenz schadet uns und ist ein irreführender Begriff!

Meine Großeltern haben noch das Feld bestellt und eigene Landwirtschaft betrieben, heute jammern wir schon rum, wenn wir mal das Haus putzen. Wir bewegen uns einfach viel zu wenig und sitzen in klimatisierten Büros, statt in der Erde zu wühlen. Kein Wunder, dass wir viel mehr, sogenannte Volkskrankheiten, haben.

Wohin wird uns wohl die Automatisierung und KI führen? Natürlich spricht jeder von Erleichterung und Vereinfachung der Arbeit, aber was bedeutet das langfristig für unser Gehirn? Wenn wir uns nicht mehr anstrengen müssen, (z.B.) diesen Artikel selbst zu schreiben?


Es ist nicht die Veränderung, die wir aktiv angehen müssen!

Bei fehlender Stärke und Resilienz setze ich (unter anderem) mit meiner Arbeit an und bin deshalb natürlich kein Gegner von Veränderung.

Es ist nur eben nicht die Veränderung, die wir aktiv angehen sollten. Lernen (und damit auch Veränderung) findet statt, wenn wir es nicht erzwingen wollen. Beim Lernen muss es um die innere Berührung gehen. Die Lehren von Gerald Hüter betonen, dass das Lernen und die Entwicklung der Fähigkeit, andere einzuladen, ihr Herz zu öffnen, eine kontinuierliche Reise des inneren Wachstums und der Selbstreflexion erfordern.


Canva - Liebe


💙 Ich lade dich und andere sehr gerne ein, ihr Herz zu öffnen.

Ich sende nachdenkliche, philosophische, reflektierende und WERTEvolle Grüße von der Sonneninsel Zypern, Jessica 💙

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